Zu ihrem ersten Sommernachtskonzert lud die Jugendkapelle der Werntal Musikanten Arnstein unter Leitung von Stefanie Greif ein. Eigentlich sollte das Konzert im Hof des Forstamtes Arnstein stattfinden. Doch die dunklen Wolken am Himmel drohten mit Regen, so dass kurzfristig in die Aula der Michael-Ignaz-Schmidt-Realschule umgezogen wurde. Nichtsdestotrotz motivierte Stefanie Greif ihre „Bärchen“, wie sie gerne den Nachwuchs bezeichnet, das Beste aus der Situation zu machen.

Und es gelang. Zirka 200 Zuhörer waren gekommen. Ein ganzes Jahr war intensiv vorbereitet worden. Und vor dem Konzerttermin wurden die Proben nochmals intensiviert. „Danke Steffi, dass Du uns alle so toll anspornen kannst“ – war von den Kleinsten in der Dankesrede an die Dirigentin zu hören.

Die ausgewählten Musikstücke waren ganz auf den Geschmack und das Können der Newcomer ausgelegt. Gestartet wurde mit „A good start“ von Luigi di Ghisallo.

Eigens für den Abend hatten die Jugendlichen ein Konzertprogramm erarbeitet und zwischen den Stücken moderierten sie mit Lockerheit und Charme. „Ich wusste gar nicht, dass Ihr so flott sprechen könnt“, begeisterte sich selbst Dirigentin Stefanie Greif.

Die Moderation informierte die Zuhörer über die Komponisten, deren Leben und den Zeitgeist, der herrschte, als die Werke entstanden.

„Music from pirates“ – spaßeshalber setzte sich der eine oder andere Jungmusiker sogar eine Piratenklappe auf. „Shake, rattle and roll“ – begeistert wurde das Stück von den Jungmusikern wiedergegeben. Steffi Greif hatte das eine oder andere Werk auf die vorhandenen Instrumente umarrangiert.

Die Zuhörer wippten bereits auf ihren Stühlen und so mancher hätte gerne mitgeschnippt, als George Gershwin's „Summertime“ erklang.

Bei „Speedy Gonzales“ war der Schalk und der Witz der Jugendlichen nicht mehr zu unterdrücken. Der berühmte Mäuseruf „Aaaarrrrriiiiiva“ amüsierte. Das galt auch für das Stück aus „The Simpsons“ von Danny Elfman.

Vor der Pause wurde es romantisch mit einer Selection aus Elton John's „The Lion King“, arrangiert für Blasmusik von Paul Lavender.

Die Pause nutzten die zahlreichen Gäste, um sich anhand einer Beamershow über die Aktivitäten der Werntal-Jungmusiker zu informieren. Neben den wöchentlichen Proben werden Ausflüge unternommen, Wochenendfreizeiten miteinander gestaltet, Eisessen genossen, Kletter- und Abenteuergärten besucht. Die Betrachter waren begeistert.

Dieser Gemeinschaftsgeist war auch während des Konzertierens zu spüren. Bewundernswert, dass sich unter den Jugendlichen Anna Grömling als Solo-Sängerin fand und bewundernswert auch die instrumentalen Soloparts, die von den Jugendlichen mit Selbstbewusstsein und Courage vorgetragen wurden.

Ein Mix aus „Star Wars“ und „Raiders March“ bildete den Auftakt der zweiten Konzerthälfte bevor Louis Armstrongs „What a wonderful world“ ertönte. Thorsten Schmitt schlüpfte in die Rolle des „Armstrong“-Solisten. Zylinder, weißer Schal und weiße Handschuhe riefen einen spontanen Zusatzapplaus hervor.

Dass das Repertoire der Jungmusiker bereits bis zu Musical-Melodien reicht, zeigten sie mit „Ich gehör nur mir“ aus „Elisabeth“. Hier hatte Anna Grömling ihr Debüt als Solosängerin. Mit Hingabe interpretierte sie das Lied. Ein tosender Zuschauerapplaus entlohnte Anna Grömling für ihren Mut.

Mit „Swingin' Flutes“ und „Highland Cathedral“ endete das Premierenkonzert der Jugendblaskapelle der Werntal Musikanten. Die Zugabe-Rufe des Publikums wurden dankbar angenommen und mit zwei weiteren Stücken belohnt.

Beim Finale mit Wunderkerzen fielen sich die Konzertierenden und ihre Dirigentin glücklich in die Arme. „Steffi, Du bist Spitze! Steffi antwortete: „Und ich bin so stolz auf Euch!“